Unterschied zwischen Gelnägeln und Acrylnägeln
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Der Unterschied zwischen Gelnägeln und Acrylnägeln

« … und warum Sie ihn kennen sollten »

Der Unterschied zwischen Gelnägel und Acrylnägel erschließt sich nur den wenigsten auf den ersten Blick, schließlich zaubern beide Varianten in der Regel atemberaubende Ergebnisse. Die professionell gestylten Gelnägel und Acrylnägel sind aus der heutigen Beautyszene nicht mehr wegzudenken. Ob Sie sich bei Ihrer Nagelmodellage für Gel oder Acryl entscheiden, birgt allerdings den einen oder anderen Unterschied in sich und wirkt sich auch auf das Endergebnis Ihrer Nails aus. Nachfolgend erfahren Sie die Unterschiede zwischen Acryl- und Gelnägeln, die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die Technik der Nagelmodellage aus Gel und Acryl.

Schon vor hunderten Jahren wurde Wert auf gepflegte Fingernägel gelegt

Für viele Menschen sind die Hände ein wichtiger und oft auch ausschlaggebender Punkt des gesamten optischen Erscheinungsbildes. Gerade, wenn zwei Menschen sich zum ersten Mal begegnen, entscheidet oftmals der erste optische Eindruck, ob es zu einem näheren Kennenlernen kommt. Und mit Blick auf zahlreiche repräsentative Umfragen sind es nicht wie erwartet der Po oder das Dekolleté, die beim Gegenüber zuallererst Beachtung finden, sondern vielmehr sind es die Augen und Hände, welche für die nötige Faszination und Anziehungskraft sorgen.

Leider hat nicht jeder von Natur aus kräftige und schöne Fingernägel. Wenn Ihre Naturnägel sehr weich sind, oft einreißen oder brechen, dann stellen künstliche Nails eine optimale Alternative dar. Gleiches gilt übrigens auch für sogenannte „Nagelbeißer“, also Menschen, die an ihren Fingernägeln kauen. In einem professionellen Nagelstudio bietet man Ihnen in der Regel entweder eine Nagelmodellage aus Gel oder Acryl an. Um Ihnen die Entscheidung zwischen der Variante Acryl- oder Gelnägel zu erleichtern, erklären wir Ihnen hier, welche Variante wann am besten geeignet ist.

Künstliche Nägel in Wasser reflektiert
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Fingernägel aus Farbgel oder Acryl?

Bevor wir Ihnen den Unterschied zwischen Gel- und Acrylnägeln genau erklären, sollten Sie wissen, dass es sich aus rein chemischer Sicht bei beiden künstlichen Nails um Arbeiten aus Acryl handelt. Verwechslungen sind daher hier nicht selten, weshalb Sie gut daran tun, sich mit den entsprechenden Informationen zu den Unterschieden zu versorgen.

Künstliche Fingernägel aus Gel modelliert

Gelnägel sind definitiv der Klassiker unter der Nagelmodellage für künstliche Nails. So sind Kunstnägel, beispielsweise aus Farbgel, die ersten ihrer Art. Unabhängig ob zum Verlängern oder Verstärken des Naturnagels, bei Gelnägeln handelt es sich um die allererste Technik der professionellen Nagelmodellagen.

Im ersten Schritt werden Ihre Naturnägel mit einer Nagelfeile der entsprechenden Körnung vorsichtig angeraut. Dadurch erfolgt die vollständige Entfettung der Nägel, damit das Gel die nötige Haftung erhält. Im zweiten Schritt wird entweder ein Farbgel oder ein farbloses Gel auf die einzelnen Fingernägel aufgetragen. Dieses muss dann unter einem speziellen Lichthärtungsgerät wie einer UV- oder LED-Lampe aushärten.

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Ein unter Lichteinfluss aushärtendes Acrylat stellt übrigens das Material für künstliche Nägel aus Gel dar. Aktuell bietet der Markt drei verschiedene Systeme an. Je nach System wird entweder nur mit einem Gel gearbeitet oder aber mit zwei oder drei unterschiedlichen Gels, wobei jede aufgetragene Schicht separat für sich unter genannter UV- oder LED-Lampe aushärten muss.

Das Ergebnis sind massive Fingernägel, die zwar weicher sind als Acrylnägel, aber dennoch zwischen drei und vier Wochen halten. Künstliche Gelnägel können nicht durch die Anwendung von Aceton aufgelöst werden, sondern man muss sie mit einer entsprechenden Nagelfeile vom Naturnagel herunterfeilen. Sie können aber auch dem natürlichen Fingernagelwuchs folgen und durch eine regelmäßige Kürzung den Kunstnagel einfach herauswachsen lassen.

Die Vorteile von Gelnägeln:

  • sie sind einfacher zu modellieren
  • geringere Geruchsbildung während der Modellage
  • geringere Kosten für die professionelle Modellage

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Die Nachteile von Gelnägeln:

  • sie können aufgrund ihrer Dicke unnatürlich wirken
  • während des Auswachsens kann zwischen Kunst- und Naturnagel ein sichtbarer Übergang entstehen
  • Widerstandsfähigkeit und Stabilität können gegenüber Nägeln aus Acrylgel geringer ausfallen
Strasssteine auf Pastell Gelnägeln
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Künstliche Fingernägel aus Acryl modelliert

Anders als bei Gelnägeln, gibt es das Acryl nicht als fertige Masse, sondern besteht aus den zwei Komponenten Flüssigkeit und Pulver. Diese vermischt man erst direkt vor dem Modellieren miteinander und rührt sie zu einer Modelliermasse an. Da es unmittelbar nach dem Vermischen zum Aushärten der Acrylmasse an der Luft kommt, muss die Nagelmodellage direkt beginnen. Sowohl das Anmischen an sich als auch der sofortige Beginn des Aushärtungsprozesses machen eine gewisse Erfahrung der Nageldesignerin unabdingbar.

Zum Ablösen der Acrylnägel kann man Aceton anwenden. Achten Sie beim Entfernen von Nagellacken allerdings auf einen acetonfreien Nagellackentferner, da es sonst zu Beschädigungen oder einem unerwünschten Ablösen Ihrer Acryl-Nails kommen kann. Acrylnägel haben eine Haltbarkeit von rund vier bis fünf Wochen.

Die Vorteile von Acrylnägeln:

  • im Vergleich zu Gelnägeln sind Fingernägel aus Acryl um einiges stabiler und widerstandsfähiger
  • optimal geeignet bei abgekauten oder brüchigen Nägeln
  • aufgrund des Materials kann man sehr dünne und natürlich wirkende Nägel modellieren

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Die Nachteile von Acrylnägeln:

  • die Modellage ist komplizierter und bedarf einer gewissen Erfahrung
  • es kann je nach verwendetem Liquid zu einer stärkeren Geruchsbildung während der Modellage kommen
  • für die eigene Anwendung zu Hause nur bedingt geeignet

Übrigens kommt es immer wieder zu Diskussionen, was die Brennbarkeit der künstlichen Fingernägel betrifft. An dieser Stelle kann Entwarnung gegeben werden, denn beide Varianten sind nicht brennbar, da es sich bei den Stoffen um eine chemische Verwandtschaft handelt.

Das kosten Gelnägel und Acrylnägel

Gelnägel kosten Sie innerhalb der Erstmodellage zwischen 40 und 50 Euro. Das Auffüllen nach etwa drei bis vier Wochen beläuft sich dann meist auf maximal 25 bis 30 Euro. Für Acrylnägel werden im Rahmen der Erstmodellage meist zwischen 50 und 60 Euro fällig. Die Nachbehandlungen nach gut vier bis fünf Wochen sind für 30 bis 35 Euro zu haben.

Welche Variante künstlicher Fingernägel passt zu Ihnen?

Sicherlich stellen Sie sich nach genannten Informationen zu den Unterschieden zwischen Gelnägeln und Acrylnägeln die Frage, welche Variante der künstlichen Fingernagelmodellage für Sie die passende ist? Pauschal kann das an dieser Stelle leider nicht exakt beantwortet werden, da es neben Ihren persönlichen Wünschen auch auf die Gegebenheiten Ihrer Naturnägel ankommt. Beide Varianten bergen ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Wenn Sie aber beispielsweise beruflich oft mit Wasser in Berührung kommen, dann sollten Sie sich für Acrylnägel entscheiden. Selbiges gilt zudem auch bei Naturnägeln, die sehr brüchig sind. Möchten Sie hingegen Ihre eigentlich gesunden Naturnägel verstärken oder verlängern, dann sind Ihnen Gelnägel durchaus zu empfehlen. Darüber hinaus können Sie sowohl Acryl als auch Gel ausschließlich zur Verstärkung Ihres Naturnagels auftragen lassen, denn bei beiden Modellagen muss nicht automatisch auch eine Verlängerung Ihrer eigenen Nägel erfolgen.

Farbverlauf auf Gelnägeln
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Zum Profi ins Nagelstudio oder zu Hause selber machen?

Wie bei vielen anderen Dingen in der Beautybranche gibt es auch für Gelnägel oder Acrylnägel sogenannte Home-Kits. Diese machen Nagelmodellagen in den eigenen vier Wänden möglich. Komplette Ausrüstungen mit beispielsweise Fingernagel-Tips und Schablonen für die Verlängerung des Naturnagels, dem nötigen Gel oder Acryl, Pinseln und UV- oder LED-Lampen bekommen Sie alles, was Sie für die Eigenmodellage zu Hause benötigen.

Allerdings ist es nicht ganz so einfach, bei sich selbst eine Fingernagelmodellage vorzunehmen. Neben den optischen Aspekten kann es vor allem bei der Haltbarkeit zu Problemen kommen. Erfahrungsgemäß kommt es häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen beider Hände, denn wenn Sie nicht gerade sowohl Rechts- als auch Linkshänder sind, dann wird eine Hand immer etwas „schlechter“ als die andere Hand.

Zwar bekommen Sie diese Kits für zu Hause schon ab 50 Euro, jedoch bedarf es sehr viel Übung und auch Geschick, um gute Ergebnisse zu erzielen. Der Gang in ein professionelles Nagelstudio ist vielfach die bessere Alternative und die oftmals anschließende Hand- und Fingermassage kann kaum daheim ersetzt werden.